Für “Green Room” braucht ihr starke Nerven, er ist wohl einer der gewalttätigsten Filme des Jahres. Mit “Blue Ruin” überzeugte Jeremy Saulnier vor drei Jahren Kritiker und Publikum, jetzt liefert er einen neuen Schocker ab.
Kampfhunde zerfleischen Kehlen, Knochen werden gebrochen, und ein Messer steckt in einer Schläfe. Manchmal möchte man gar nicht hinschauen, der Film ist beinhart. Die völlig abgebrannte Punkband The Ain’t Rights landet für einen Gig in einer abgelegenen Kneipe mitten in den Wäldern im Nordwesten der USA. Das Konzert müssen die vier vor betrunkenen Nazi-Skinheads geben und provozieren sie mit dem Dead Kennedys-Klassiker “Nazi Punks Fuck Off”. Doch richtig schlimm wird es erst, als sie im “Green Room”, dem Aufenthaltsraum der Musiker, einen Mord beobachten. An Flucht ist nicht zu denken.
Den Topos des Eingeschlossenseins kennen wir aus dem Western (“The Alamo”) oder dem Thriller “Assault – Anschlag bei Nacht”. Saulnier gewinnt ihm neue Aspekte ab – mit einem Besetzungscoup: Den Chef der Nazi-Gang spielt Patrick Stewart. Nur: Die Nazi-Thematik hätte ich mir etwas differenzierter gewünscht.
Text: Jan-Barra Hentschel
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